Vergängliche Nähe © 2024 Kay Roedel

 

Die Tage ziehen leise fort,

uns bleibt nur selten das rechte Wort.

Wir denken, sie bleiben für immer hier,

doch oft verrinnt die Zeit wie ein stilles Klavier.

Ein lächeln am Morgen, ein flüchtiges Stück,

so oft sind wir eilig, verpassen das Glück.

Wir jagen die Stunden, verlieren den Wind,

dabei schlägt das Herz, wo wir längst schon sind.

 

Halt sie fest, die Lieben im Jetzt,

bevor das Leben sie dir setzt.

 

Siehst du die Hände, die täglich dich tragen,

hörst du die Stimmen, die niemals verzagen?

Man zählt keine Schritte, kein fliehendes Jahr,

bis plötzlich erreicht, die Stille laut und klar.

Ein Augenblick reicht, doch wir sehen ihn nicht,

bis das Leben uns mahnt mit klarem Licht.

Es bleibt uns nichts als der ewige Abschied,

ein Schatten im Licht, ein letztes Loblied.

 

Halte sie fest, die Lieben im Jetzt,

bevor das Leben sie dir setzt.

 

Drum hebe den Blick und schau genau hin,

hör auf zu jagen, die Zeit ist der Gewinn.

Dein Herz kennt den Weg, es zeigt dir klar,

dass Nähe und Liebe sind wunderbar.

Lieb sie heute, denn ein Morgen ist fern,

die Zeit verweilt nicht, doch hätten wir es gern.

 

Geschrieben am 30. November 2024.

Erschienen am 07. Mai 2025.