Im Fluss der Zeit (c) 2024 Kay Roedel
Einiges geht, einiges muss,
wir schauen zu, doch nie genug.
Ohne Sonnenschein, Schatten weichen,
warten, dass die Morgenröte wird, erreichen.
Was folgt, ist das, was einst begann,
Alter naht, die Not erkennt man dann.
Im Sterben erst das Leben spüren,
bis wir die Ewigkeit berühren.
Wir schweben fort, kein Ende nehmen,
immer voran, den Sinn bequemen.
Ewigkeit, am Horizont sie winkt,
in der Zeit, die uns umschlingt.
Zeit, bleib stehen, flieh nicht von hier,
die schönen Stunden, schenk sie mir.
Bald wird die Wärme rar,
das Morgen bleibt uns unklar.
Wir bauen auf und reißen nieder,
Zeit, dein Licht verlischt immer wieder.
In deinen Armen möcht' ich verweilen,
wünscht' der Abschied würde eilen.
Doch die Zeit kennt keine Gnade,
flüchtig ist die Gegenwart, die fade.
Zeit, verharre, geh nicht weg,
gib uns Glück, sei nicht so keck.
Wenn die letzte Stunde naht,
ist es Zeit, dass man verlässt die Saat.
Das Ende naht, wenn's am besten scheint,
die Uhren ticken weiter, was uns eint.
So kostbar jeder Augenblick,
doch die Zeit entführt jedes Glück.
Verweile, Moment, so rein,
noch bin ich nicht bereit, allein.
Zeit, bleib stehen, flieh nicht von hier,
die schönen Stunden, schenk sie mir.
Zeit, du bist so herrlich schön,
den perfekten Augenblick, den will jeder sehn.
Im Fluss der Zeit, wir lassen uns treiben,
wollen im ewigen Jetzt verbleiben.
Doch die Zeit, sie wartet nicht,
so halten wir den Moment, das Gesicht.
Erschienen am 14, Juni 2024